Samstag, 18. Juni 2016

Traurig aber wahr...

Ich melde mich mal seit langer Zeit wieder...

Wie vielleicht viele von euch mitbekommen haben, ist der Juni sehr von Regen und Gewittern geprägt gewesen. Ich saß jeden Tag zuhause und plante meinen Start des Wandersegelfluges aber immer wieder hat mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht...

Aber am 6.6.16 sah ich dann doch eine Möglichkeit zu starten. Ich plante meine Streche von Oerlinghausen ins gute Wetter der nächsten Tage nach Bayreuth um von dort am nächsten Tag eine gute Ausgangslage zu haben. Also mein ganzes Zeug in den Flieger geschmissen und ab zum Start. Ich habe morgens um ca. 9 Uhr den Flieger aufgebaut um der zum Vormittag ansteigenden Temperatur zu entgehen. Da stand ich dann also um 10 Uhr am Start, war schon abflugbereit und jetzt hieß es warten. Der Wetterdienst hatte die ersten Cumulus-Wolken ab ca. 12 Uhr vorhergesagt. Um 12 Uhr war aber noch immer alles blau und kein bisher am Flugplatz gestartetes Segelflugzeug konnte sich länger als 15 min in der Luft halten... Das war dann schon etwas ernüchternd... 

Als um kurz vor eins immer noch kein Wölkchen zu sehen ist (nur weit in der Ferne) und die Flugschule gerade Mittag machen möchte, versuche ich noch mal mein Glück. Ich startete kurz vor eins ins bleue hinein. Die anschließende halbe Stunde, bei ungefähren 30°C im Cockpit, waren sehr anstrengend... ich versuchte irgendwie hoch zu kommen aber kam nie höher als 600m über Platz. Wenn man 600m erreicht hatte, sah man die Inversionsschicht ansatzweise... Nach der besagten halben Stunde konnte auch ich mich nicht mehr halten und musste landen. 

Nach der Mittagspause versuchten auch andere Streckenflieger ihr Glück und kamen zunächst auch nicht hoch. Doch dann um ca. halb drei bildete sich unmittelbar neben dem Flugplatz eine Wolke. Ich hatte mein Zeil nach Bayreuth zu kommen schon verworfen, hoffte aber noch immer darauf wenigstens zur Wasserkuppe zu kommen. Also schnell wieder an den Start und in die Luft. Und tatsächlich ging es nun wesentlich besser und die Basis war auf knapp 1000m angestiegen. Ich flog los. 

Sobald ich den Teuteburger Wald überflogen hatte, stieg die Basis rapide auf 1700m an. Ich dachte mir nur "Toll, jetzt gehts vorwärts!" Doch es war schwieriger als gedacht. Einige Wolken trugen nicht und andere, wenn überhaupt, nur sehr schwacht... Dabei musste man geschickt um die großen CB´s herum fliegen.



Bei Warburg war dann die Situation gekommen, das ich das erste mal ans Landen dachte, da nur noch 400m hoch war. Doch ich bekam noch mal einen 1m-Bart ab und konnte wieder auf angenehmere Höhen steigen. Dann ging es weiter. An Kassel vorbei und Richtung Fritzlar. Doch ab hier ging nichts mehr. Die Luft war wie tot.

Um eine Außenlandung zu vermeiden,  entschied ich mich auf dem Flugplatz Mosenberg innerhalb der Kontrollzone von Fritzlar (HX) zu landen. Da ich niemanden in Fritzlar und auf dem Mosenberg über Funk erreichte, meldete ich meinen Einflug in die Kontrollzone über Echo1 zur Landung auf dem Mosenberg. Dieser Flugplatz gleicht einem Flugzeugträger oben auf dem Berg. Der Anflug war nicht der einfachste aber okay. 


Und da war ich nun... Und kein Mensch weit und breit. Ich hatte mich im Vorfeld über eine Schleppmöglichkeit auf dem Mosenberg erkundigt und hatte vor ca. 2 Wochen die Zusage das dies möglich sei. Also reif ich den Segelflugausbildungsleiter des Platzes an und er sagte mir, er würde sich darum kümmern. 15 Minuten später rief er mich zurück, mit traurigen Nachrichten... 

Der Schleppfalke des Platzes sei gerade in der Werft und das Schlepp-UL habe einen Fahrwerksschaden... Also keine Möglichkeit hier am nächsten Tag weg zu kommen... Also Anhänger...

Mein Vater traf um 21 Uhr auf dem Flugplatz Mosenberg mit Anhänger ein. Wir bauten den Flieger ab und fuhren nach hause, da ein weiterfahren zur Wasserkuppe laut der neusten Wettervorhersage nicht sinnvoll wäre. Ich war sehr enttäuscht das mein Plan nicht aufging, aber aber gegen das Wetter ist man einfach machtlos. 


Das war meine Flugroute. Luftlinie zu Oerlinghausen sind das knapp 100km und ich hab dafür 3 Stunden gebraucht... Nicht gerade optimal. 

Die nächsten Tage beobachtete ich das Wetter natürlich weiter, doch es besserte sich nicht. Es kamen zunehmend Gewitterwarnungen raus, beinahe jeden Tag.


Das Wetter machte mir einen Strich durch die Rechnung.

Erst am 15.6.16 sah ich eine kleine Chance noch einen Versuch zu wagen. Diesmal steckte ich meine Ziele etwas kleiner und wollte nur bis Hoya fliegen. Das sind ca. 100km und bei den Wetterbedingungen schaffbar. Ich baute wieder auf und stellte das Flugzeugan an den Start. 

Doch wie sollte es auch anders sein, machte mir das Wetter erneut einen Strich durch die Rechnung. 


Ich baute schnell unverrichteter Dinge ab, um nicht noch nass zu werden und fuhr nach hause.
Da sich das Wetter nicht zu erholen schien, fasste ich den Entschluss, das Projekt fürs erste ab zu brechen um auch mir die Freude am Fliegen zu erhalten. Zusätzlich bekam ich an dem Tag auch noch eine unschöne Nachricht was mich sowieso dazu bewog zuhause zu bleiben. 

Das ist jetzt der aktuelle Stand der Dinge. Vielleicht bekomme ich ja dieses Jahr noch die Möglichkeit wenigstens ein paar Tage weg zu fliegen. Wenn es so kommt, erfahrt ihr es hier ;)

Bis dahin Grüße vom Teuto
Moritz